afghanischer Geistlicher und Politiker; 1994 Gründer und bis 2013 Anführer der radikal-islamischen Taliban, die Afghanistan 1996-2001 regierten; blieb nach dem Sturz des Taliban-Regimes 2001 bis zu seinem Tod verschwunden
* 1959 Provinz Kandahar (n.a.A. 1960 Provinz Kandahar)
† April 2013 Pakistan
Herkunft
Mullah Mohammad Omar Akhondzadah wurde 1959 (n.a. Angaben 1960) als Sohn verarmter Bauern geboren. Er stammte aus dem Dorf Nodeh in der Provinz Kandahar und gehörte zur Volksgruppe der Paschtunen.
Ausbildung
In den 1980er Jahren unterbrach O. seine Islam-Studien an der als besonders radikal geltenden Koran-Schule Haqqani in Quetta (Pakistan), um als Mudschaheddin gegen die Sowjetarmee zu kämpfen, die 1979 in Afghanistan einmarschiert war, um ein kommunistisches Regime zu installieren. Bei den Kämpfen verlor O. ein Auge.
Wirken
Nach dem Sieg gegen die sowjetische Besatzung 1989 setzte statt des erhofften Friedens ein Bürgerkrieg zwischen verfeindeten Mudschaheddin-Gruppen ein.
O. zog sich aus den Kämpfen zurück und lehrte zunächst an einer Koranschule in dem ca. 40 km westlich von Kandahar gelegenen Dorf Singesar. Den Anstoß, sich erneut in den Machtkampf einzumischen, gab der Legende nach 1994 eine Predigt des Theologen Maulawi Abdulghani gegen die "Sittenverderbnis". Danach rief O. seine Studenten auf, den sich im Bürgerkrieg bekämpfenden Stammesfürsten Einhalt ...